Brasilien: gentechnisch veränderte Stechmücken außer Kontrolle
Gesundheitliche Bedrohung durch genveränderte Mücken
Gelbfieber, Malaria, hämorrhagische Fieber, wie Denguefieber und Chikungunyafieber oder der Zika-Virus können eine erhebliche gesundheitliche Bedrohung für die Menschen in warmen Ländern sein. Stechmücken übertragen diese Krankheiten. Findige Biotechnologen mit Geschäftssinn kamen vor ein paar Jahren auf die Idee: “wären diese Mücken nicht, gäbe es die Krankheiten nicht”. Eine Bekämpfung der Steckmücken mit Insektiziden bringt viele Probleme mit sich und ist wenig erfolgreich. Genmanipulation gilt vielen als Hoffnungsträger, wohl auch deswegen, weil der Mensch an sich ein wenig blauäugig sein kann und multidimensionale Vernetzungen der Systeme einfach nicht erkennen kann.
Also sollten genveränderte Mücken in einem Feldversuch in Brasilien die Ausbreitung dieser gefährlichen Krankheiten verhindern: Die Nachkommen sollten nicht überlebensfähig sein, die Population somit aussterben. Oxitec, eine britische Firma hat von 2013 bis 2015 wöchentlich rund 450 000 männliche Gelbfiebermücken mit verändertem Erbgut in Jacobina freigelassen mit dem Ziel die Population der gefährlichen Moskitos einzudämmen. Die Gene der Moskitos waren so verändert worden, dass die Nachkommen der Insekten nicht überlebensfähig sein sollten. Das war zunächst sehr erfolgreich: Die Anzahl der Mücken konnte derart Studien zufolge um 80 bis 95 Prozent eingedämmt werden. Allerdings konnten einige Moskitos doch überleben. Diese Population mit verändertem Erbgut vermehrt sich nun unkontrolliert. “Die Aussetzung wurde überstürzt vorgenommen, ohne dass einige Punkte geklärt waren”, so der brasilianische Biologe José Maria Gusman Ferraz in der Zeitung “Folha de S. Paulo”. Den Forschern zufolge bestehe nun die Gefahr, dass mehr gentechnisch veränderte Merkmale als gewollt in der Mückenpopulation auftauchen: Und tatsächlich haben sich Überlebende der aus Mexiko und Kuba stammenden genmanipulierten Exemplare mit der in Brasilien heimischen Variante vermischt. Das derart veränderte Erbgut mache die Tiere robuster, so die Wissenschaftler.Groß angelegter Feldversuch mit Insekten ging schief
Das ging komplett daneben, die Folgen seien nicht absehbar warnen Wissenschaftler. Nach dem fehlgeschlagenen Feldversuch breiten sich gentechnisch veränderte Insekten in Brasilien weit über das ursprüngliche Gebiet des Feldversuchs aus. Je nach Stichprobe seien in 10 bis 60 Prozent der Gelbfiebermücken in der Ortschaft Jacobina veränderte Spuren im Genom, berichtet “Scientific Reports”.
Das in München ansässige Forschungsinstitut Testbiotech kritisiert den Feldversuch und warnt, durch das Einstreuen der genveränderten Mücken könne sich das Problem mit den Insekten sogar noch verschärfen. Geschäftsführer Christoph Then: “Die Versuche der Firma Oxitec haben zu einer weitgehend unkontrollierbaren Situation geführt. Die Firma hat ihre patentierten Mücken freigesetzt, obwohl bereits bekannt war, dass manche der Tiere durchaus in der Umwelt überleben können. Die langfristigen Folgen bezüglich einer Verbreitung von Krankheiten, der Vermehrung der Mücken und der Wechselwirkungen mit der Umwelt können nicht abgeschätzt werden”, verlautbart das eher gentechnik-kritisch eingestellte Forschungsinstituts.Schäden können im schlimmsten Fall womöglich weder durch Versicherungen abgedeckt, noch durch drastische Notmaßnahmen korrigiert werden. “Dieser Vorfall muss Folgen für den weiteren Einsatz der Gentechnik haben», fordert Then. “Die Verhinderung einer Ausbreitung von Gentechnik-Organismen in natürlichen Populationen muss in Zukunft höchste Priorität haben.”
Ob die Übertragung des gentechnisch veränderten Erbguts auf künftige Generationen von Gelbfiebermücken anhaltende Folgen hat, sei noch unklar, heißt im Journal “Scientific Reports”. Möglicherweise seien die Gentechnik-Mücken robuster und resistent gegen Insektizide, schreibt das Team um Jeffrey Powell von der Yale University in New Haven (USA) in der Studie und betont: “Diese Ergebnisse zeigen, wie wichtig ein Überwachungsprogramm bei der Aussetzung gentechnisch veränderter Organismen ist, um nicht erwartete Folgen festzustellen.”
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