Kondenswasserbildung Dachflächenfenster
Schimmelbildung durch Kondenswasser
Dachflächenfenster sind oft in höheren Teilen von Räumen oder im Treppenhaus eingebaut. Im Winter hat das zur Folge, dass warme Heizungsluft nach oben steigt und sich an den Laibungen des Dachflächenfensters abkühlt. Das kann zu Kondenswasserbildung führen, wenn der sog. Taupunkt unterschritten wird. Besonders oft kommt das vor in extremen Kältephasen und bei mangelhafter Wärmedämmung. Meist sind diese Flächen in Holzwerkstoffen oder Gipskartonplatten ausgeführt. Diese Werkstoffe haben eine gewisse Pufferwirkung. Daher sieht man nicht unbedingt gleich Wasserflecken oder Wassertröpfen auf den Oberflächen. Normalerweise trocken diese Stellen bald wieder ab und es passiert nichts Gravierendes.
Wenn Flächen länger durchfeuchtet sind, kann das allerdings zu Stockflecken und zu Schimmelbildung führen so wie man es auf dem Bild unten erkennen kann. Hier wurde versehentlich den ganzen Winter über die Belüftungsklappe des Fensters offen gelassen. Das führte natürlich zu einer besonders ausgeprägten Abkühlung im Bereich der Laibung. Stockflecken und Schimmelbildung sind in solchen Fällen vorprogrammiert.
Schönheitsfehler und Bauschäden vermeiden
Gibt es etwas zu beachten, wenn Sonnenschutzvorrichtungen oder Insektenschutzrollos bei Dachflächenfenstern montiert werden?
Dauerbelüftung ist bauphysikalisch gesehen das Schlechteste, was Sie tun können. Das weiß man auch von Fenstern in Dauer-Kippstellung. Daher achten Sie bitte darauf, dass bei Ihren Dachflächenfenstern die Lüftungsklappe spätestens ab Oktober geschlossen wird.
Eine verringerte Luftzirkulation hinter den Aluminiumprofilen von Sonnenschutzvorrichtungen oder Insektenschutzrollos ist unvermeidlich und führt im Winter zwangsläufig zu einer Abkühlung in diesem Bereich. Je nach Ausführung der Wärmedämmung im Dach und in den Laibungen der Dachflächenfenster kann der Taupunkt unter Umständen unterschritten werden. Länger anhaltende extreme Kälteperioden mit – je nach Qualität Ihrer Wärmedämmung – ungefähr minus 8°C tagsüber und nachts minus 15°C können dazu führen, dass Kondenswasser die Bauteile hinter den Aluminiumprofilen in der Laibung durchfeuchtet.
Man kann das vermeiden durch Montage von Dachfensterrollos, die nicht in die Laibungen montiert werden, sondern um die Laibung herum auf der Verkleidung aufgesetzt werden. Das ist allerdings oft unerwünscht oder nicht möglich, da die Raumhöhe verringert und die Optik/Raumwirkung beeinträchtigt wird. Daher werden in den meisten Fällen Dachfensterrollos in die Laibungen montiert.
Nötigenfalls empfehlen wir mit Infrarot-Heizgeräten oder Heizdrähten den Bereich der Dachflächenfenster zusätzlich zu beheizen, insbesondere wenn eine Temperatur von etwa 18°C in Bereich der Laibung unterschritten wird. Dazu kann man einen Temperaturfühler im unteren Bereich in einer der beiden Ecken in der Laibung – an der vermutlich kältesten Stelle – anbringen und das Heizgerät über einen Thermostat steuern. Die vermutlich kälteste Stelle ist in einer Ecke hinter den Aluprofilen. Dort sollte der Temperaturfühler eingeklemmt werden.
Alternativ oder ergänzend dazu empfehlen wir die Insektenschutzrollos sicherheitshalber an besonders kalten Tagen auszubauen und seitlich sicher zu lagern. Der Ausbau und anschließende Wiedereinbau ist ganz einfach und mit zwei Handgriffen sofort erledigt.
Mit richtiger Handhabung dieser Situation – Außentemperaturen unter etwa minus 10°C über mehrere Tage – können Schwierigkeiten leicht vermieden werden. Diese Schwierigkeiten stellen auch im Fall von Stockflecken und Schimmelbildung keine Mängel dar, sondern sind eine Erscheinung der physikalischen Gesetzmäßigkeiten. Dieser Beitrag soll aufklärend wirken, denn derartige Schwierigkeiten sind leicht zu vermeiden.